Gesetzlich versicherte Patienten haben ab Vollendung des 35. Lebensjahres jedes zweite Jahr Anspruch auf eine ärztliche Gesundheitsuntersuchung – auch "Check-up" genannt. Sie soll der Früherkennung von Krankheiten, insbesondere Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) dienen.
Eine Laboruntersuchung des Blutes gibt Aufschluss über den Blutzucker (Glucose) und den Gesamtcholesterinwert. Ist der Cholesterinspiegel zu hoch, kann das auf eine fettreiche Ernährung oder Fettstoffwechselstörung hindeuten. Anhand einer Urinuntersuchung per Teststreifen kann festgestellt werden, ob Nitrit, Leukozyten, Glucose, Bilirubin oder Blut mit dem Harn ausgeschieden werden. Enthält der Urin Eiweiß, könnte eine Erkrankung der Nieren vorliegen.
Bei einem ausführlichem Gespräch mit dem Arzt sollen Risiken für Gesundheitsstörungen möglichst früh erkannt werden. Sich anbahnende Erkrankungen können so schnellstmöglich behandelt werden.
Jährlich erkrankt eine Vielzahl von Männern neu an Prostatakrebs, dem Krebs der Vorsteherdrüse. Je älter der Patient wird, desto höher ist das Risiko einer Krebserkrankung.
Ein wichtiger Aspekt im Kampf gegen den Krebs ist nach wie vor die Früherkennung. Deshalb haben Männer ab dem 45. Lebensjahr jährlich Anspruch auf die Krebsvorsorgeuntersuchung, die von den gesetzlichen Krankenkassen angeboten wird.
Der Arzt erhebt eine gezielte Anamnese und befragt zum Beispiel hinsichtlich des Wasserlassens. Bei der körperlichen Untersuchung werden die Haut, die äußeren Geschlechtsorgane (Penis, Hoden) inspiziert und abgetastet, ebenso die Prostata und die Lymphknoten in der Leistengegend. Dies dient der Erkennung von Haut-, Lymphdrüsen-, Penis- und Hodenkrebs.
Ab dem 50. Lebensjahr erfolgt eine Tastuntersuchung des Enddarms zur Feststellung von Enddarm- oder Prostatakrebs. Der Papierstreifentest (Okkultbluttest) dient der Untersuchung auf unsichtbares Blut im Stuhl, das möglicherweise bei Magen- und Darmkrebs auftreten kann.
Abschließend werden die Untersuchungsergebnisse mit dem Patienten besprochen und es erfolgt eine Beratung. Wenn nötig, werden weitere Untersuchungen vom Arzt veranlasst. Sollten krebsverdächtige Verhärtungen bei der Prostatauntersuchung ertastet werden, wird ein Bluttest auf das so genannte prostataspezifische Antigen (PSA) durchgeführt.
Der PSA ist ein Tumormarker, der häufig erhöht ist, wenn ein Tumor in der Prostata vorliegt. Dieser Test gehört jedoch nicht zur routinemäßigen jährlichen Vorsorge, Sie haben allerdings die Möglichkeit, diesen Test im Rahmen einer Individuellen Gesundheitsleistung (IGeL) durchführen zu lassen.
Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren haben alle zwei Jahre Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs, das so genannte "Hautkrebs-Screening". Diese Untersuchung kann auch jährlich in Kombination mit der Gesundheitsuntersuchung erfolgen.
Da Hautkrebs mit zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland zählt und jährlich viele Menschen neu erkranken, empfehlen wir unseren Patienten, regelmäßig an dieser Untersuchung teilzunehmen.
Hautkrebs lässt sich sehr gut erkennen und im Frühstadium auch gut behandeln. So lässt sich die Schwere der Erkrankung oft mindern. Häufig tritt Hautkrebs in gut sichtbaren Bereichen wie dem Gesicht auf. Eine frühe Entdeckung und Behandlung ist also wichtig, um Auffälligkeiten oder Entstellungen zuvorzukommen.
Zuerst erkundigt sich der Doktor nach Ihrem Gesundheitszustand sowie möglichen Vorerkrankungen. Danach erfolgt eine Ganzkörperuntersuchung. Wichtig ist, dass Sie am Tag der Untersuchung auf Make-up verzichten. Da auch die Kopfhaut genauer betrachtet werden muss, ist es vorteilhaft kein Gel oder Haarspray zu verwenden. Auch Körperschmuck, wie Ohrringe oder Piercings können das Erkennen von Veränderungen erschweren.
Ein DMP-Programm (Disease-Management-Programm) ist ein systematisches Behandlungsprogramm für Menschen mit einer chronischen Krankheit. Ziel dieser strukturierten Behandlung: Die medizinische Versorgung soll optimiert, Folgeerkrankungen vermieden und die Lebensqualität chronisch Kranker verbessert werden. Dazu gehören neben der Langzeitbetreuung durch den Hausarzt auch Schulungsmaßnahmen für die Erkrankten sowie regelmäßige Informationen für Arzt und Patienten. Selbstverständlich betreuen und versorgen wir Sie mit diesen Programmen.